Hannes Hegen
- der Vater der Digedags -

Hannes Hegen
Hannes Hegen ist der Erfinder der Bildergeschichte MOSAIK und ihrer drei Hauptakteure Dig, Dag und Digedag.

Vierzig Jahre nach dem ersten Erscheinen der drei Kobolde erleben die MOSAIK-Bildergeschichten eine Renaissance in Buchform. Leser des MOSAIKs im Erscheinungsjahr 1955 kaufen diese Sammelbände heute für Kinder und Enkel.

Wer ist Hannes Hegen?

1925 in Böhmisch-Kamnitz in Nordböhmen geboren, absolvierte er in Steinschönau im Zentrum der traditionsreichen Kunstglasindustrie die "Staatsfachschule für Glasindustrie" mit dem Hauptfach Zeichnen. Ab 1943 studierte er an der "Hochschule für angewandte Kunst" in Wien, nach Kriegsende von 1947 bis 1950 an der "Hochschule für Grafik und Buchkunst" in Leipzig. Als junger Grafiker arbeitete Hegen freiberuflich für verschiedene Berliner Verlage. In diesen Jahren begann er mit ersten intensiven Vorbereitungen, Skizzen und Studien zu einer humorvollen Bildergeschichte.

Mit einer riesengroßen Mappe voller Entwürfe und Zeichnungen ging Hegen im März 1955 zum Leiter des Jugendbuchverlages "Neues Leben", Berlin, Bruno Peterson, der sich in jenen Tagen ebenfalls Gedanken über Bildergeschichten für das Verlagsprogramm machte. Man wurde einig. Das "MOSAIK von Hannes Hegen" war geboren. Heft Nr. 1 erschien kurz vor Weihnachten 1955, sechs weitere Hefte folgten in vierteljährlichem Abstand. Weil die ersten MOSAIK-Ausgaben von einem breiten Leserpublikum begeistert aufgenommen wurden, stellte die Leitung des Verlages "Neues Leben" an Hannes Hegen die Forderung, MOSAIK in monatlichem Erscheinungsrhythmus zu zeichnen und herauszubringen.

Für dieses Vorhaben wurden vom Verlag mehrere künstlerisch begabte Mitarbeiter eingestellt und entsprechende Atelierräume ausgebaut. Unter der künstlerischen Leitung von Hannes Hegen entstand ab Juli 1957 in jedem Monat ein MOSAIK. In den folgenden Jahren galt es, Humor zu bewahren, denn beschränkte Funktionäre versuchten, auch in die MOSAIK-Arbeit hineinzureden. Hannes Hegen ließ sich nicht beirren und gestaltete eine unpolitische, humorvolle und wissensvermittelnde Bilderzeitschrift für Kinder.

1959 übernahm der "Verlag Junge Welt", Berlin, die weitere Veröffentlichung von MOSAIK. Die künstlerische und inhaltliche Gestaltung blieb trotz zahlreicher Eingriffsversuche eigenständig. 223 MOSAIK-Hefte entwarf Hannes Hegen in 20 Jahren in Zusammenarbeit mit seiner Frau Edith, die die Figurinen entwarf, und mit einem Kreis von Mitarbeitern.

Als 1975 die Gängeleien "von oben" das erträgliche Maß überschritten hatten, gab Hannes Hegen schließlich resigniert auf.

Die Wiedergeburt seines Lebenswerkes in den 90er Jahren als begehrte Sammelbände und als Zeichentrickfilm begleitet Hannes Hegen mit Freude und Engagement.

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