Die Geschichte der Digedags

Zahlen und Fakten

Wer kennt sie wohl nicht, die drei kleinen Kobolde Dig, Dag und Digedag, die zu Weihnachten 1955 als erstes Serien-Comic der DDR auf der Bildfläche erschienen?
Der Zeichner Hannes Hegen hatte die Idee zu einer großen, zusammenhängenden Bildergeschichte, die offensichtlich genau den Nerv der begeisterten Leser traf. Wer kann sich nicht noch gut an die gespannte Erwartung erinnern, die jeden Monat mit dem Erscheinen eines neuen MOSAIKs ihren Höhenpunkt erreichte.
Das MOSAIK besteht aus der sogenannten alten Serie mit den Digedags (Hefte 1 - 229, davon waren die Hefte 223 - 229 Nachdrucke der Hefte 90 - 95 der Runkelserie) und der neuen Serie mit den Abrafaxen (Heft 1 ab Januar 1976 bis heute). Mit Heft Nr. 229 verließ Hannes Hegen den Verlag Junge Welt, die Reihe wurde von Mitgliedern des MOSAIK-Kollektives weitergeführt.
Da Hegen die Rechte an den Figuren der Digedags besaß, entstanden als Träger der neuen Serie die Abrafaxe, ebenfalls drei Kobolde mit Erwachseneneigenschaften, die ihre Abenteuer rund um die Erde und zu allen Zeiten erleben. Die drei Digedags vermitteln auf ihren Reisen durch Raum und Zeit dem Leser auf vergnügliche und spannende Art ein verständliches Bild von Geschichte und Wissenschaft. Die Reihe beginnt im Orient, wo sie mit Heft 223 übrigens auch endet. Nach ihrer Flucht auf ein Piratenschiff verschlägt es die Digedags auf eine einsame Insel, wo sie zusammen mit Insulanern einen Zirkus gründen und im Heft 13 "Im Wirbel des Tornados" nach Rom gelangen. Es beginnt mit Heft 14 die sogenannte Römerserie, während der sich die Digedags trennen (Digedag geht in Heft 20 zurück nach Rom, um den gefährdeten Zirkus zu retten) und die mit Heft 25 endet, als Dig, Dag und ihr Begleiter Sinus Tangentus ins All entführt werden. In der nun folgenden Weltraumserie wird die Handlung geschickt auf zwei Ebenen weitergeführt. Zum einen unternehmen sie mit der Crew des Weltraumschiffes XR-8 unter dem Kommandanten Bhur Yham ausgedehnte Forschungsreisen zu verschiedenen Planeten, auf denen sie, stellvertretend für die Erde, deren sämtliche Stufen der Evolution bis zur Urgesellschaft nachvollziehen. Zum anderen nutzen sie die forschungsfreie Zeit dazu, den Bewohnern des Planeten Neos von ihren Erlebnissen mit Forschern und Wissenschaftlern auf der Erde zu erzählen.
Weltraummüde verabschieden sich die Digedags in Heft 73 von ihren neonischen Freunden und fliegen zurück auf die Erde. Dort landen sie im 19. Jh., um Forscher und Erfinder vorzustellen. Mit Heft 90 beginnt die Runkel-Serie, in der sich Dig und Dag als Knappen des Ritter Runkel von Rübenstein im 13. Jh. auf eine abenteuerliche Reise in das Morgenland begeben, um einen Schatz zu suchen, den einst der Vater von Runkel dort im Bedrängnis durch die Türken zurücklassen mußte. Nachdem das Trio im Orient nicht nur Runkels Schatz, sondern in Heft 141 auch Digedag wiedergefunden hat, macht es sich auf den Heimweg nach Deutschland. Runkel besiegt seinen langjährigen Rivalen Graf Kuckucksberg und heiratet endlich seine Braut Adelaide von Möhrenfeld. Mit Heft 151 verabschieden sich die Digedags von Ritter Runkel und reiten neuen Abenteuern entgegen.
Von Heft 152 bis 211 erleben die Digedags eine lange Kette von Abenteuern im Wilden Westen. Sie beginnen als Reporter des "New Orleans Magazine" in den Vereinigten Staaten von Amerika des 19. Jahrhunderts. Auf der Jagd nach interessanten Berichten für ihr Blatt geraten sie natürlich wieder in einen Strudel von Ereignissen und schlagen damit für den Leser ein Bilderbuch von den Weiten der Prärie westlich des Mississippi bis zu den Bergen der Rocky Mountains auf. Ab Heft 212 schließt sich der Kreis wieder mit Erlebnissen im Orient, welche in Heft 223 am Fuße der ägyptischen Pyramiden ihren Abschluß finden. Mit einem letzten Winken verschwinden sie wieder in geheimnisvolle, unerreichbare Fernen.
Bis zu ihrer Auferstehung in den 90er Jahren, als der Buchverlag Junge Welt begann, die Digedags-Geschichten in Buchserien herauszugeben.


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